Bei einem Passivhaus ist der Name Programm: Anstatt einer aktiven Energiezufuhr durch klassische Heizsysteme, wie beispielsweise eine Pelletheizung, nutzt das Haus fast ausschließlich passive Energiequellen, wie die Abwärme des Geschirrspülers, zur Erwärmung. Wegen des weitgehenden Verzichts auf Heizungswärme wird ein Passivhaus auch Nullenergiehaus genannt. Damit ist ein Passivhaus nicht nur unabhängig von steigenden Energiepreisen, sondern auch nachhaltig hinsichtlich des Umwelt- und Klimaschutzes. Auf dieser Seite haben wir für Sie wissenswerte Fakten zum Passivhausstandard zusammengefasst. Damit sind Sie bestens gerüstet, wenn Sie ein Passivhaus bauen.
Das Passivhaus
Abwärme erwärmt das Haus
Das Prinzip Passivhaus: Nutzung passiver Energiequellen zur Wärmegewinnung
Passivhäuser beziehen ihren Wärmebedarf aus passiven Quellen. Diese Wärmequelle kann beispielsweise die Sonne mit ihrer einfallenden Sonnenwärme auf das Dach des Hauses oder durch die Fenster sein. Aber auch die im Haus entstehende Wärme, wie die Abwärme elektrischer Geräte oder der Bewohner selbst, werden im Passivhaus zur Heizung genutzt.
Oberste Priorität im passiv Fertighaus: Die Wärmedämmung
Damit möglichst viel Energie innerhalb des Hauses erhalten bleibt und somit zur Heizung genutzt werden kann, benötigen Passivhäuser eine besonders effiziente Wärmedämmung von Wänden, Dach und Fenstern. Daher werden beim Passivhaus Wandaufbau alle Komponenten auf höchste Effizienz ausgerichtet. Das gilt natürlich auch für die Passivhausfenster oder die Passivhaustür.

Lüftungsanlage sorgt für Frischluft
Da im Passivhaus die Wärmeenergie im Haus gehalten werden soll, weist dieser Gebäudestandard eine hohe Luftdichtheit auf. Damit die Bewohner in ihrem Zuhause dennoch stets frische Luft haben, wird eine Lüftungsanlage im Haus integriert. Die Passivhaus Lüftung steuert den Abtransport verbrauchter und die Zufuhr frischer Luft. Dabei wird der Abluft die Wärmeenergie entzogen und der Frischluft zugeführt. Durch dieses Prinzip der Wärmerückgewinnung wird der Energieverlust minimiert. Zudem erspart die professionelle Lüftungsanlage das Öffnen von Fenstern und gewährleistet eine gleichbleibend gute Luftqualität, ohne dass Zugluft oder Lärmbelästigung durch geöffnete Fenster auftreten.

Einbau von Heizungen für den Bedarfsfall
Mit einem Heizwärmebedarf von 15 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr verbrauchen Passivhäuser bis zu 75 % weniger Heizwärme als durchschnittliche Neubauten und sogar bis zu 90 % weniger als herkömmliche Gebäude. Dennoch herrscht im Passivhaus eine konstante, angenehme Raumtemperatur, sowohl über verschiedene Jahres- und Tageszeiten als auch über einzelne Räume hinweg. Für den Bedarfsfall können Passivhäuser zusätzlich mit einer Heizung ausgestattet werden, um auch in längeren, extrem kalten Winter-Perioden die Wohnraumtemperatur auf einem angenehmen Level zu halten. Der Restwärmebedarf kann dann beispielsweise durch eine Wärmepumpe, eine Pelletheizung oder aus Quellen regenerativer Energie, wie Solar- oder Photovoltaiktechnik, gedeckt werden.

Das Passivhaus als Fertighaus
Bei Passivhäusern handelt es sich um einen Gebäudestandard, der sich für jede Bauweise und jeden Gebäudetyp eignet:
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- Gerne wird ein Passivhaus als Fertighaus gebaut. Der Grund: Der hohe Wärmeschutz des natürlichen Baustoffs Holz macht das Holzhaus bereits zum Niedrigenergiehaus. So sind vergleichsweise geringe Anpassungen nötig, um das Fertighaus zum Passivhaus zu machen.
- Auch beim Gebäudetyp hat der Planer alle Freiheiten: egal ob Fertighaus im Bauhausstil, also mit Flachdach oder leicht geneigtem Pultdach, Bungalow oder mediterrane Stadtvilla.
- Durch Umbau oder Sanierung ist es auch möglich, einem Altbau den Passivhausstandard zu verleihen.
Energieeffiziente Hauskonzepte neben dem Passivhaus
Neben dem Passivhaus gibt es weitere Standards und Zertifizierungen für energieeffizientes Bauen: