Firststehlen

In Bayern, besonders in den Regionen Ober- und Niederbayerns, pflegt man einen althergebrachten Brauch, um einen Neubau feierlich abzuschließen: das "Firstbaum stehlen". Dieser Brauch verleiht dem Abschluss des Daches eine ganz besondere Bedeutung, denn ohne den Firstbaum bleibt das Haus unvollendet.

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Am Tag des Auslösens bringen die "Diebe" den Firstbaum bis in die Nähe des neuen Hauses und initiieren Verhandlungen über die Auslöse, die in Form einer deftigen Brotzeit besteht. Traditionell ist dies ein Moment des geselligen Beisammenseins und des Feierns.

Es heißt, dass Bauherren, die bei der Auslöse knausrig sind, riskieren, dass ein symbolisches Stück des Firstbaums abgesägt wird. Dieser Akt dient dazu, die Großzügigkeit des Bauherrn zu steigern, oft begleitet von herzhaftem Gelächter.

Nach erfolgreicher Einigung wird die Brotzeit gemeinsam mit den Bauherren und ihrer Familie genossen. Dabei werden Fachgespräche geführt, und das neue Haus wird besichtigt, was den feierlichen Abschluss dieses bayerischen Brauchs bildet.