Es ist 1994, und Petr Zuk hat ein Problem, das eigentlich keines sein sollte: Sein Job ist es, ein bewährtes Produkt zu verkaufen, angeboten von einer etablierten Marke, beliebt in den Nachbarländern. Und trotzdem erinnert sich der erste Verkaufsleiter von Haas in Tschechien noch fast 30 Jahre später an die Herausforderungen dieser Tage: „Das war anfangs harte und intensive Arbeit.“
Doch von vorne: Anfang der 1990er hat sich Haas in Österreich etabliert und nach der Wende in den neuen Bundesländern Fuß gefasst. Nur im nahegelegenen Tschechien fehlt noch jede Spur von den Niederbayern. Doch das soll sich nun ändern: In Chanovice, auf halbem Weg nach Prag, entdeckt Haas einen stillgelegten Holzbaubetrieb. Kurzentschlossen wird hier eine neue Tochter aufgebaut und das zertifizierte Haas-Fertighaussystem übernommen. Nur die Kunden sind zunächst noch zögerlich. Petr Zuk, der von Beginn an dabei ist, weiß, wieso seine Landsleute zögern: „Wir mussten hier erst Vertrauen in den Holzbau schaffen.“ Die Fertigbauweise mit Holz ist in Tschechien kaum verbreitet und erklärungsbedürftig.